Jérôme Kerviel: Fünf Milliarden Euro verzockt
Kerviel sechs Stunden lang verhört
Offenbar gibt es neue Spuren im Fall Jérôme Kerviel: Ermittler haben den Skandalhändler erneut zu dem Milliardendesaster bei der Société Générale befragt. Zuvor hatten sie einen befreundeten Kursmakler verhört - und massenweise Internet-Chats zwischen den beiden ausgewertet.
- Er trickste, verheimlichte - und verzockte Milliarden. Doch wie viel wussten seine Vorgesetzten? Ermittler haben Jérôme Kerviel, Ex-Händler der französische Großbank Société Générale , erneut sechs Stunden lang verhört. Offenbar ging es dabei um den Verdacht, Kerviel könne einen Mitwisser gehabt haben. Seine Anwältin Elisabeth Meyer wollte dies nicht kommentieren. Sie legte jedoch Berufung gegen die Entscheidung ein, Kerviel wieder in Untersuchungshaft zu nehmen.
Vergangene Woche hatte die Polizei einen Börsenmakler der Société-Générale-Tochter Fimat zwei Tage lang verhört und zu seiner Beziehung zu Kerviel befragt. Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, füllen die Internet-Chats zwischen den beiden rund 1600 Seiten. Zudem hätten beide zwischen Mitte November und Mitte Januar mehrere hundert Mal miteinander telefoniert und über 150 SMS verschickt. Der Kursmakler war am Samstag wieder freigelassen worden.
Die Société Générale wirft Kerviel vor, der Bank mit unzulässigen Spekulationen einen Verlust von 4,82 Milliarden Euro beschert zu haben. Die Justiz hatte Ende Januar ein Ermittlungsverfahren gegen den 31-Jährigen eingeleitet, zeitweise befand er sich auch in Untersuchungshaft.
Kerviel hatte behauptet, bei seinen Spekulationen nicht alleine gehandelt zu haben. (mehr...) Seine Vorgesetzten hätten über seine hochriskanten Geschäfte Bescheid gewusst und ihn gedeckt - solange er Gewinne einfuhr. Die Société Générale bestreitet das.
- AFP -
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